Bergrennen

Von 1975 bis 1991 diente die Kreisstraße 74, auch Unabhängigkeitsstraße genannt, als Rennstrecke für das ADAC-Bergrennen Schaumburg. Im nördlichen Teil der Strecke finden Sie noch heute Holzgeländer am Wege. Sie zeugen vom einstigen Publikumsandrang: In 17 Rennjahren haben rund 150.000 Zuschauer das Spektakel verfolgt. An den Rennwochenenden im Spätsommer nahmen jeweils rund 250 Fahrer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teil. In der Formel 2, der Formel 3, mit Oldtimern und Motorrädern rasten sie über die 1.850 m mit sieben Kurven. Die meisten waren Privatfahrer wie Lokalmatador Wilhelm Rinne aus Schaumburg, der mit seinem Porsche den Streckenrekord hält.

Parallel zum oberen Teil der Strecke verläuft heute der beliebte Wanderweg RI 4 und der Weserbergland-Fernwanderweg. An dieser Stelle, der ehemaligen Tribüne der Rennstrecke, haben Sie einen fantastischen Blick nach Süden in das weite Wesertal.

(Recherche: Karen Roske, Christian Wiegand; Text: Wilfried Schnüll; Fotos: Wilhelm Rinne, Wilfried Schnüll)

 

 


 

Hohlwege zum Steinbruch

Bei den drei Kerben, die links und rechts dieser Rotbuchen von hier den Hang hinauf führen, handelt es sich um alte Karrenwege. Vor langer Zeit führten sie möglicherweise zu Steinbrüchen weiter oben am Berg, die längst aber stillgelegt sind.

Die Entstehung solcher Hohlwege ist einfach: Auf dem unbefestigten Waldboden sanken über Jahrzehnte und Jahrhunderte immer wieder die Pferdehufe und Wagenräder ein. Regenwasser wusch den Boden zusätzlich aus, so dass sich nach und nach immer tiefere Kerben bildeten. Dass drei Hohlwege nebeneinander verlaufen, ist dabei nicht ungewöhnlich: Wenn ein Weg allzu schlammig wurde, fuhr man daneben einfach eine neue Spur.

Am prägnantesten ist der Hohlweg, an dessen „Eingang“ drei mächtige Buchen eine Art Tor bilden. Alle drei Hohlwege führten einst hinter Ihnen weiter hinab ins Tal. Dass man davon heute nichts mehr sieht, liegt daran, dass das Gelände zwischenzeitlich (nachdem man die Wege nicht mehr brauchte) gepflügt und als Acker genutzt wurde. Im 20. Jahrhundert wurde dann der Wald aufgeforstet, der hier heute wächst.

Zu finden sind diese außergewöhnlichen Buchen nördlich von Westendorf unterhalb der Westendorfer Egge am Weserberglandweg XW. Von der Unabhängigkeitsstraße, der Kreisstraße 74, geht man etwa 300m auf dem Wanderweg RI 5 nach Osten. Links am Wegesrand fallen die mit einem Umfang von 2,25 bis 3,30m mächtigen

Rotbuchen sofort ins Auge. Der Revierförster Heiko Gropp schätzt ihr Alter auf ca. 200 Jahr.

(Recherche, Text und Fotos: Karen Roske, Christian Wiegand und Wilfried Schnüll)