Bahrweg (Leichenweg) – Kirchenweg

Borwech oder Barwech auf plattdeutsch / niederdeutsch

Heute ein Holzabfuhr- und Wanderweg der oberhalb von Deckbergen etwa parallel zur heutigen Kreisstraße 71 entlang führt. Beginnend am südlichen Waldrand gelangt man durch den Wald zum Südweg. Der Bahrweg ist Teil der Rundwanderwege RI 4 und 5. Autowanderer können ihr Auto auf dem naheliegenden Wanderparkplatz abstellen oder sie fahren auf die Passhöhe und parken dort auf dem gekennzeichneten Platz an der Schutzhütte. Zu Fuß geht es weiter nach Osten auf dem Südweg Richtung Schaumburg. In ca. 150 m zweigt der Bahrweg nach Süden ins Tal ab. Dieser heute noch deutlich erkennbare und jetzt als Wanderweg genutzte frühere Fahrweg diente den Menschen aus dem Auetal als Kirchweg.

Borstel, Poggenhagen, Borsteler Bruch und das Gut Oelbergen gehörten bis 1931 zum Kirchspiel Deckbergen. Die Kirchgänger überquerten an dieser Stelle den Deckbergener Pass. Für die Bürger der ehemals selbständigen Gemeinde Bernsen mit Bernser Landwehr traf das noch bis 1953 zu.

Alle kirchlichen Ereignisse – z.B. Konfirmationen, Trauungen, Festtage und Begräbnisse wurden in der St. Petri Kirche zu Deckbergen vollzogen.Der Gang zur Kirche und die Fahrt des Trauerzuges führte über den Bahrweg. 1852 wurde die jetzige Passstraße zwar ausgebaut aber offenbar wegen ihres schlechten Zustandes nicht von den Kirchgängern benutzt. Die ‚Fahrbahn’ bestand aus Steinschotter, der mit Sand ausgeschlämmt war. Das Befahren mit Fuhrwerken war dadurch stark erschwert.

Erst in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts wurden Straßen wie die parallel zum Bahrweg führende Kreisstraße 71 komfortabel hergerichtet.

(Idee und Recherche Wilfried Schnüll, Schaumburg)

 


 

Die Osterburg bei Deckbergen

( Abschrift der Info-Tafel am Ort der vermuteten Osterburg – 17.Mai 2007 )

„ Auf den Bergzügen beiderseits der oberen Weser befinden sich noch die Reste einer Reihe mittelalterlicher Burgen. Zu ihnen gehört auch die Osterburg bei Deckbergen. Sie ist auf dem Südwestvorsprung der Osterburger Egge erbaut worden und beherrscht von dieser strategisch gut gewählten Lage einen wichtigen Verkehrsweg aus dem Wesertal in das nördliche Längstal der Oberaue. Gleichzeitig ließ sich aber auch das Wesertal selbst von hier überwachen.

Die Burganlage besteht aus einer Vor- und einer Hauptburg, die beide von Wall und Graben gesichert werden. Auf den zwei in ihnen befindlichen Hügeln hat man sich wohl aus Bruchsteinen gemauerte Türme vorzustellen, die Schießscharten und vielleicht auch Brustwehren besaßen. Reste von Mauerzügen werden sich auch in den Wällen verbergen. Neben den Türmen werden innerhalb der Umwallung weitere Bauten, wie Wirtschafts- und Wohngebäude vorhanden gewesen sein. Zur Verteidigung einer solchen Burg sind damals Armbrüste als die wirkungsvollste Fernkampfwaffe eingesetzt worden. Mit ihr wurden kurze bolzenartige Pfeile verschossen, die selbst schwere Ritterrüstungen durchschlagen konnten.

Historisch ist über die Osterburg nur wenig bekannt. 1121/41 wird sie erstmals urkundlich erwähnt und als Besitzer die Wunstorfer bzw. Freckenhorster (Westfalen) Stiftsdamen Rasmonda und ihre Schwester Bertheide und Wicburga genannt, die sie von ihrem Onkel Thuringus geerbt haben. Die Erbauer der Osterburg werden im Umfeld der Grafen von Roden zu suchen sein. die Anlage gehört damit ganz sicher zu den mittelalterlichen Dynastenburgen des 11./12. Jh., und wird eine Rolle aus den Auseinandersetzungen der Grafen von Roden und der Grafen von Schaumburg um die Vorherrschaft im Weserraum gespielt haben, bei der sich letztere behaupten konnten. Es ist anzunehmen, daß die Osterburg im Zusammenhang mit diesen Kämpfen aufgegeben und zerstört worden ist. Wenig wahrscheinlich ist, daß die Osterburg bereits mit dem sächsischen Adligen Uffo (Ende d.9.Jh.) in einem Zusammenhang steht. Hinweise dazu sowie zur Anlage selbst könnten heute allerdings nur noch durch archäologische Untersuchungen gewonnen werden.

– Nds. Landesverwaltungsamt (Institut für Denkmalpflege). Landkreis Schaumburg. Stadt Rinteln. Staatliches Forstamt Rinteln -.“

Die Anlage liegt in ca.200m NN Höhe und ist über einen Trampelpfad gut und leicht zu erreichen:

  1. Von Süden aus dem Wesertal von Deckbergen über die Osterburgstraße (Kreisstraße 71) bis auf den Deckbergener Pass. Dann nach rechts auf den Wanderparkplatz abbiegen. In süd-ostwärtiger Richtung rechts haltend auf dem Südweg Richtung Schaumburg gehen. Nach ca. 100m, am Ende der Linkskurve, zweigt in Höhe des `Springstein` ein Trampelpfad nach Süden ab. Wenn Sie auf diesem Pfad etwa gut 200 m weiter gehen, erreichen Sie die Schautafel und die überdeckte Osterburg.
  2. Von Norden aus dem Auetal biegen Sie von der Landesstraße Bernsen/Rehren in Richtung Deckbergen auf die Kreisstraße 71 ab. Nach der Autobahnüberführung bleiben Sie auf der Vorfahrtstraße. Auf der Passhöhe biegen Sie nach links auf den Wanderparkplatz ab. Wenden Sie sich nach Süden und gehen Sie dann wie oben beschrieben weiter zur Osterburg.
  3. Von Osten erreicht man die Anlage einmal über den Kammweg oder über den Südweg beginnend an der Burgstraße in Schaumburg. Man folgt der Ausschilderung `Deckbergen`.

(Verkehrs- und Heimatverein Schaumburg e.V. – Wilfried Schnüll)

 


 

Naturdenkmal „ S p r i n g s t e i n e “

Sekundäre Felsgebilde aus Verwitterungsschutt (Breccie) der höher gelegenen Felsklippen aus Kalkstein, der hier durch Feinmaterial wieder verkittet wurde.

Das Felsgebilde ist zu sehen, wenn man von Deckbergen oder aus dem Auetal kommend über die Kreisstraße 71 auf die Passhöhe gelangt. Von dem dort gelegenen Wanderparkplatz wendet man sich auf dem gut befestigten Südweg in Richtung Schaumburg nach ca. 100 m entdeckt man links am Weg das gekennzeichnet Felsgebilde.

Denken Sie bitte daran: das Naturdenkmal ist aufgrund seiner Besonderheit geschützt und darf – auch nicht in Teilen – entfernt, zerstört oder verändert werden.


 

 

Am Branne

Einheimische Deckbergener kennen diese Gemarkungsbezeichnung, die am Südhang der Weserbergkette westlich der Ortschaft liegt. Inmitten der von Landwirtschaft genutzten Fläche hat ein Heimatfreund eine fast vergessene Bank erneuert. Im Westen von Buschwerk geschützt und den Wald im Rücken ist dieses ruhige Fleckchen nur Eingeweihten bekannt. Hier fällt der Blick weit ins Wesertal. Träumen ist erlaubt – die Seele baumeln lassen – ausspannen. Ungestört dem Zug der Wolken folgen oder in die Natur horchen. Horchen – am Ende möchte man gar nicht mehr aufstehen. Sattsehen mit einem weiten Blick ins Tal an unserer herrlichen Landschaft, wie im Urlaub. Hier kann der Entschluss reifen: Jetzt brauche ich nicht mehr in die Ferne fahren. Unser Heimatfreund, er möchte hier nicht genannt werden, hat die Patenschaft für die Bank übernommen. Pflegen und erhalten wird er sie. Von den Benutzern erwartet er, dass sie diesen Platz so verlassen, wie sie ihn vorzufinden wünschen.


 

Hissfahne Deckbergen
Wappen der früher selbstständigen Gemeinde Deckbergen

– heute Ortsteil der Stadt Rinteln –

Am 4.März 1964 beschloss der Rat der Gemeinde Deckbergen die Einführung eines eigenen Wappens. Der Regierungspräsident Hannover genehmigte mit Datum vom 23.Juni 1964 den Antrag der Gemeinde. Leider ist die alte Gemeindefahne verschollen, Ersatz ist nicht vorhanden. Vor dem Hintergrund „…der fortschrittlichen Entwicklung und in der Besinnung auf historische Vergangenheit…„* ist auch heute noch zu befürworten, Symbole zu zeigen, die eine enge Verbundenheit mit der Heimat ausdrücken. Ein solches Symbol ist die offen gezeigte Fahne der Gemeinde, des Dorfes Deckbergen. Anlässe zum Hissen einer Fahne gibt es genug: Erntefest, Sportfest, 1.Mai-Feier, Einweihung von öffentlichen Plätzen, Zeltfeste oder Repräsentationen verschiedenster Anlässe. Eine Fahne hissen bedeutet auch aufmerksam machen und Werbung für das Dorf. In Innenräumen sind gezeigte Fahnen immer eine seriöse Gestaltung und ein Hingucker. Ein Ausdruck der Verbundenheit sind sie allemal. Die Grundfarben der Deckbergener Fahne sind quer liegend weiß und rot. Im Mittelpunkt der Diagonalen befindet sich das Schildwappen. Die Flaggen haben in der farbigen Ausführung* eine Größe von 100 x 150 cm. Das ist die Größe der Fahnen, die ( seit der Fußballweltmeisterschaft und bis heute ) in verschiedenen Ausführungen (auf Privatgrundstücken) anzutreffen sind.

* Auszug aus dem Wappenantrag von 1964. *
Ausführung und Konfektion: Polyesterwirkware 110 g/m², UV-beständig,
Mastseite mit Besatzband und Kunststoffkarabinerhaken, Seiten gesäumt.

Die Fahne ist ab sofort für einen Betrag von 35,00 Euro erhältlich.

Sie kann unter folgender Adresse bestellt werden:
Wilfried Schnüll, Blumenstrasse 1, 31737 Rinteln-Schaumburg, Tel.: 05152-51991